Follow the dopamine
In „Follow the dopamine“ untersucht das Performancekollektiv Merle | Mischke | Klee ADHS-typische Eigenschaften, wie Begeisterungsfähigkeit, Kreativität oder Empathie, und reflektiert darüber, wie unterschiedlich sich Konzentration, Impulsivität und emotionale Verletzlichkeit anfühlen. Kein Gehirn ist gleich, obwohl das äußerlich nicht erkenntlich ist. Wie lernt man also, nicht von sich auf andere zu schließen? Die drei Performer*innen suchen ein ständiges Miteinander und werden zu einer gemeinsam hüpfenden, tanzenden und ineinander verschlungenen Gruppe, die sich immer wieder selbst befragt: Was heißt es, mit den Bedürfnissen und Fähigkeiten Anderer achtsam umzugehen? Dabei bespielen die Künstler*innen ein interaktives Bühnenbild aus silbernen Röhren und leuchtenden Schläuchen, die an neuronale Verbindungen erinnern und deren Geräusche zum Soundtrack werden. Das Trio gibt sich konzentrationshohen Phasen des Hyperfokus hin und verfällt immer wieder dem Chaos, der Ablenkung und der Erschöpfung.
Die Künstler*innen haben in zahlreichen Interviews mit neurodivergenten Menschen viele Anekdoten sammeln können, die in der Performance Gehör finden. Elena Bulochnikova und Jasiek Mischke leben mit ADHS und gemeinsam mit ihren neurotypischen Kollaborateur*innen reflektieren sie darüber, wie Neurodiversität Freundschaften, (Arbeits-) Beziehungen und unser gesellschaftliches Zusammenleben prägt.
Kurz nach der Vorstellung findet ein 20-minütiges Nachgespräch zwischen dem Publikum und den Künstler*innen statt. Das Kollektiv bietet zudem tanzpraktische Workshops für weiterführende Schulen, Tanzstudios und Theatergruppen an, in denen die Künstler*innen Rechercheinhalte und Bewegungsmaterial aus der Vorstellung teilen.
Anfragen bitte an: merle.mischke.klee@gmail.com
Relaxed Performance
Merle | Mischke | Klee lädt auch Menschen zum Theaterbesuch ein, die sich mit der konventionellen Theater-Etikette unwohl fühlen. Diese Aufführung zielt darauf ab, einen entspannten Raum zu schaffen, in dem hörbare Publikumsreaktionen oder -bewegungen erlaubt sind. Zu Beginn der Aufführung betreten alle Zuschauer*innen zunächst den Bühnenraum und können ganz nah an die Bühnenobjekte herantreten. Anschließend verteilt sich das Publikum auf zwei gegenüberliegende Tribünen, um auf Stühlen zu sitzen. Während der einstündigen Vorstellung bleibt die Eingangstür unverschlossen und konstant leuchtendes Publikumslicht macht es möglich, den Saal zu verlassen, eine Pause im ruhigen Foyer einzulegen und jederzeit zurückzukehren. In der Mitte der Aufführung wird es sehr laut und das Licht wechselt abrupt. Thematisch geht es um ADHS im Erwachsenenalter und man hört einige sehr emotionale Geschichten über Neurodiversität auf Englisch und Deutsch. Die Aufführung richtet sich an ein Publikum ab 15 Jahren.